Auf der Überholspur

Die ruandische Hauptstadt Kigali wächst und verändert sich rasant, ihre Bewohner ändern sich mit ihr.

Wenn ich an Kigali denke, dann denke ich an Wandel im Zeitraffer. In den zehn Jahren, seit ich die Stadt kenne, häutet sie sich permanent: Kräne stehen überall und die Zahl der Hochhäuser mit den typisch blauen Spiegelverglasungen wächst und wächst. Die Caterpillars schaffen den Platz dafür, sie beseitigen “informelle“ Ansiedlungen an den Hängen und in den Talböden der Stadt und legen vierspurige Avenues an. Mit den kleinen Häuschen verschwinden auch deren Bewohner nach und nach aus dem Stadtbild. Sie siedeln in nun geordnete Kleinparzellen an den Rändern der Stadt. Man sieht die „Rasterstrukturen“ beim Anflug auf den inzwischen innerstädtisch gelegenen Flughafen. Nicht nur dadurch wächst die Stadt mit rasanter Geschwindigkeit in der Breite, grosse Villensiedlungen ziehen sich immer weiter an den Berghängen des hügeligen Umfeldes hoch, die Hausmieten sind so hoch wie in deutschen Grossstädten, Amortisation in kaum mehr als fünf Jahren…

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