Der Geschmack von Gras

Ruandischer Kaffee hat innerhalb von zehn Jahren den Weltmarkt erobert

Über den ruandische Kaffee sagt man, er schmecke so, wie das Land riecht. Nach Gras. Nach feuchter Erde. Nach Blätern und Luft.

Kaffee wird in Ruanda seit dem 19. Jahrhundert angebaut. Er wurde vermutlich 1904 durch deutsche Missionare eingeführt. Die Hochlage des Landes und das gemässigte, wenig wechselnde Klima bieten ideale Bedingungen. Die Bohnen können langsam im nährstoffreichen Boden reifen. In den Jahren vor dem Genozid jedoch wurde mehr auf Quantität als auf Qualität gesetzt. Zudem erfolgte der gesamte Pflück- und Verarbeitungsprozess manuell, wurde der ruandische Kaffee ungewaschen verarbeitet. Kaffeewaschanlagen waren unbekannt.

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